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MUSHROOM GIANT

Painted Mantra

MUSHROOM GIANT legen eine bemerkenswerte Doppelbewegung hin. Einerseits pflegen sie in das ohnehin nicht gerade un-maskuline Genre des Post-Rock gitarrenwürgende Hardrock-Ästhetik ein, andererseits – und tatsächlich zur selben Zeit – entgehen sie gekonnt jedem machoidem Gepose, das eine solche Mixtur nahelegen würde. Das psychedelische Element, das die Lieder subliminal durchzieht, findet sich dementsprechend weniger in deren tatsächlichem Sound als in ebendiesem Gestus: in dem Wunsch, die eigenen Schranken, in diesem Fall die klanglichen Vorgaben männlich dominierter Musik, zu umgehen. Von Subversion oder gar Revolte ist „Painted Mantra“ zwar weit entfernt, doch bereits dieses Verhalten im Kleinen ist Anlass zur Freude an einer Art des Hörens, bei der es sich angenehm selten peinlich berührt auf die Lippe beißen lässt. Die neu gemasterte Version dieses Albums, das im Jahr 2015 erstveröffentlicht wurde, macht diesen außergewöhnlichen Move auch klanglich erfahrbarer, als er es noch auf der Originalversion war.