1476

Our Season Draws Near

1476? Klingt nach einer historisch bedeutsamen Jahreszahl, doch tatsächlich geschah seinerzeit nichts historisch Bedeutsames, und Robb Kavjian (guitar, bass, keys, vocals) sagte dazu im Interview in Ox #95: „Diese Zahl bekommt im Laufe der Zeit immer wieder eine neue Bedeutung.

Uns ist es wichtig, dass es vage und doppeldeutig ist. Es ist nichts Endgültiges, und das erlaubt uns zu träumen und unsere Träume Wirklichkeit werden zu lassen.“ 2009 kam das Debüt „A Wolf’s Age“, noch mit Beteiligung von Argyle Goolsby von BLITZKID, 2012 folgte „Wildwood“, und nun erblickte Anfang 2017 endlich das schon 2015 eingespielte „Our Season Draws Near“ das Dämmerlicht eines düsteren Wintertages – und gefühlt ist es in der Welt der aus New England stammenden 1476 immer düster und grau ...

Vom merklich horrorpunkbeeinflussten Sound der frühen Bandphase ist beim aktuellsten Werk des aus Kavjian und Drummer Neil de Rosa bestehenden Duos nur noch eine Ahnung geblieben. Da ist immer noch Danzig-Dramatik, aber auch viel Black-Metal-Verzweiflung, genau wie entspannte, atmosphärische und akustische Momente und melodiöse Rock-Songs ihren Platz haben.

Die Band hat sich erheblich weiterentwickelt, ist gereift, und hat dabei ihren wirklich eigenen Sound weiter geschärft. Goth ohne Kitsch, Rock ohne falschen Pathos, Black Metal ohne Klischees, Mystik ohne Eso-Kitsch – irgendwo dazwischen zelebrieren 1476 ihr Ding.

Am Entstehen des Albums hat Markus Siegenhort (LANTLOS) erheblichen Anteil, er mischte die Aufnahmen.