„Ostara“ besteht aus vier aufwändigen und originellen Tracks aus Saxophon, Gitarre und Drums, die – unter Berücksichtigung eines Albumflusses – nicht so richtig zusammenpassen wollen. Das liegt daran, dass die drei beteiligten Musiker von MOOP jeweils sehr unterschiedliche und vor allem komplexe Vorstellungen davon haben, welches Genre ihr instrumentaler Psychosen-Jazz-Rock streifen soll. Die beiden vom Drummer geschriebenen Stücke gehen schon kreuz und quer: ist das eine noch eine zackige Verneigung vorm Stoner-Rock, stürzt das andere in einen progressiven Free-Jazz-Fiebertraum. Die Komposition des Gitarristen erwacht behutsam und türmt sich zu einem mächtigen Biest auf. Das Lied des Saxophonisten erreicht einen knallharten Groove, der vor Adrenalin überläuft. Mit ihrem zweiten Album stellen MOOP eine kraftvolle Spielfreude zur Schau, der ein einheitlicheres Konzept guttäte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Henrik Beeke