Der erste Eindruck: was für ein seltsames Album. Krach als Intro, organisiert sich und löst sich auf, verschmilzt im Gesamtsound, der sich in einen ruhigen Groove hineinfindet und langsame und lange Improvisationen zulässt. Dabei verlieren OSEES auch nicht die Konzentration, finden aus den Improvisationen immer wieder zurück. Ach so, fast vergessen, natürlich sind die OSEES die THEE OH SEES – was für eine Frage. Die fünf Tracks auf „Metamorphosed“ entstanden im Kontext der Aufnahmen zu ihrem Album „Face Stabber“ (2019), sind Mitschnitte von den Jams, die nach den „offiziellen“ Aufnahmen entstanden sind. Mastermind John Dwyer bezeichnet sie als den vergnüglichen Teil der Arbeit an „Face Stabber“. Und hört man sich den 23-minütigen Track „I got a lot“ auf der B-Seite an, wird klar, dass „Metamorphosed“ der wichtigste Teil von „Face Stabber“ ist. Exzellenter, ambitionierter, noisig-psychedelischer Indierock. Gut abgeliefert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Thomas Neumann