ORIGAMIBIRO

Odham’s Standard

Es ist unmöglich, alle Geräuschquellen zu identifizieren, die kunstfertig in die zehn feingliedrigen, eleganten Song-Miniaturen eingewoben sind. Zwischen dem einleitenden Rascheln, das an in einer Schale bewegten Sand erinnert, bis zum finalen, beruhigenden Streichinstrument, welches im Verlauf des Albums auch gezupft als perkussives Element dient, passen in diese gute halbe Stunde geradezu unendlich viele verschiedene Sounds.

Dass das Ganze keine Spur überladen ist, sondern fast friedfertig homogen wirkt, ist vielleicht die größte Herausforderung, der sich ORIGAMIBIRO stellen mussten. Das Album weicht mühelos jedem ausgetretenen Instrumental-Musik-Pfad aus, was den meisten Post-Rock-Bands seit Jahren nicht kaum gelingt.

Wobei der Begriff Post-Rock hier sowieso ins Leere greift, vielmehr verhandelt dieses Projekt organische Electronica, die zu keiner Zeit in orientierungslosen Wohlfühl-Ambient abdriftet. Ein leises Meisterwerk.