"Organica" ist mittlerweile schon vier Jahre alt, es hat also etwas gedauert, bis sich hier ein Vertrieb gefunden hat. David Celia ist ein kanadischer Songwriter, doch anders als viele seiner zeitgenössischen KollegInnen versinkt er nicht das gesamte Album hindurch in vor sich hin gehauchtem Selbstmitleid.
Ganz im Gegenteil, es geht direkt herrlich erfrischend mit "Afraid to change" los, wobei die Klavierbegleitung echt Spaß macht. So kann es weitergehen, denkt man sich, und auch wenn sich das Niveau nicht das gesamte Album durchhalten lässt, so hat dieses doch wenige Schwächen.
Bei den insgesamt drei Instrumentalstücken hätte ich mir bei "Growin' owen" und "The wind" doch noch Text dazu gewünscht, da hier mitunter mal etwas bedächtigere Töne angeschlagen werden.
Ich finde, dass das in den meisten Fällen Verschwendung von potenziell richtig guten Liedern ist. Da diese aber Nummer zwei, sieben und zwölf sind, dienen sie wohl als Pausenmusik, und wenn David Celia sich dabei etwas gedacht hat, dann ist es auch in Ordnung so.
"Evolution" und das abschließende, instrumentale "Lucas" lassen das Album dann melancholisch ausklingen, eine gelungene Anordnung der Lieder, die einem erst beim zweiten Mal hinhören bewusst wird.
Da hat sich einer wirklich Gedanken gemacht, also Pfoten weg vom Zufallsgenerator. David Celia hat alle Instrumente mit Ausnahme der Drums selbst eingespielt, ein durch die Bank respektables Werk also.
(36:02)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Myron Tsakas