In Ox #142 hatte ich die damals erschienene Single der Berliner durchaus gelobt. In jedem Fall die Texte. Dazu stehe ich auch weiterhin, indes, auf Strecke funktioniert das Ganze für mich dann doch nicht so recht. Man nehme exemplarisch nur einmal das Stück „Amazonen, Suffragetten und Punketten“ (was vom Titel her bereits genauso zu lang ist wie der Albumname). Akkordeoneinschub, Uffta-Uffta – und dann kommt ein eher angestrengter Gesang. Es ist, als könnte man sich nicht einigen, Gedichte vortragen zu wollen oder doch noch Musik dazu zu machen. Es wirkt unorganisch, unrund, mit zu viel an Infos und Forderungen. Es gibt aber auch Gutes an dem Album: das Coverartwork ist cool, das Beiheft ist voller erheiternder Ehrlichkeit (stark die Diskussion im Proberaum!), den Song „Historia“ auf Polnisch zu singen, finde ich charmant und das Stück „Moment mal“ gefällt mir auch sehr gut. Mehr Direktheit, weniger Umstände beim Komponieren, wenn ich als Nichtmusiker überhaupt dazu befugt bin, würde ich dem Quartett genau dies raten. Und eine neue Single wäre sicherlich auch wieder mal schön.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Florian Feldmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Markus Franz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Markus Franz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Marko Fellmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Lars Weigelt