BRITISH SEA POWER sind eine unkonventionelle Gruppe. Sie verehren Dostojewski, besitzen eine absurde Bühnendekoration - bestehend aus Büschen und ausgestopften Vögeln - und tragen daneben eigenwillige Showkostüme, z.B.
Uniform plus Stahlhelm. Wohl auch ein Grund, warum sie bis heute INTERPOL, THE STROKES oder die FLAMING LIPS supporten durften, um nur ein paar Namen zu nennen. Mittlerweile ein Quintett, klingt die Band um die Brüder Yan und Hamilton auf ihrem zweiten Album "Open Season" deutlich reifer als noch auf dem 2003er Debüt "The Decline Of British Sea Power", von dem bis heute alleine 60.000 Stück in Großbritannien über den Ladentisch gingen.
Etwas weniger Indierock, kokettieren die fünf Brightoner nun verstärkt mit catchigen Popanleihen. Und Yans emotionaler Gesang erinnert einmal mehr an die frühen Werke des jungen Bowie. Klingt gut, wie die Songs "Be gone" oder "Please stand up", aber dennoch anders als "The Decline Of British Sea Power", da die lauten Ausbrüche auf dieser Platte merklich zurückgeschraubt wurden.
Räumt man "Open Season" die nötige Zeit zur Entfaltung ein, so werden sich auch mit diesem Werk die phantasievollen Welten von BRITISH SEA POWER öffnen, in denen dreibeinige Pferde glücklich leben.
(46:40) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Nina Maenz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Manuel Möglich