2019 war mit „High Anxiety“ das letzte Album des aus Zack Weil (gt, voc), Kevin Cribbin (bs) und Kyle Reynolds (dr) bestehenden Trios aus Chicago erschienen. Seitdem herrschte releasemäßig Stille, erst 2022 kam eine Split-7“ mit den (mittlerweile aufgelösten) Belgier:innen COCAINE PISS, die sich immer auf ganz ähnlichem Terrain bewegt hatten. „Nässende Wunde“ ist auch fast zehn Jahre nach dem Debüt „Retrash“ (2013, Thrill Jockey) ein verdammt unangenehmer Bandname, und auch die Musik ist keinesfalls smoother geworden. Ein wildes, wüstes Gewühle zwischen Oldschool-Noiserock à la UNSANE und MELVINS, kaputter Extravaganz à la Mike Patton, dem Maschinenhaften von BIG BLACK und jugendlich-rücksichtslosem Gethrashe. Als „Rockband-Wölfe im Metalband-Schafspelz“ beschreiben OOZING WOUND, die hier bei ein paar Tracks auf Gastmusiker für Saxophon und Trompete setzen, ihren subversiven Ansatz. Anfangs war der ja mit etwas Misstrauen betrachte worden. Meinen die das ernst oder spielen/faken die das nur? Doch längst schon haben OOZING WOUND durch mittlerweile fünf Alben bewiesen, dass ihr Ansatz tragfähig ist und langlebig. Es gibt Wunden, die heilen nie, die wollen gekratzt werden ...
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