Schön altmodischen Thrashcore bekommt man auf der Debüt-LP von RUNNAMUCKS geboten. 1996 in Orlando, Florida gegründet, haben es die drei Amokläufer bisher gerade mal auf eine 7", eine CD mit gesammelten alten Werken, sowie eben diese LP gebracht.
Die kam schon 2001 auf CD raus, auf Vinyl jetzt erst als Koproduktion von Kangaroo Records und Even Worse Records. Superschneller Hardcore, der an frühe D.R.I., GANG GREEN oder JERRY'S KIDS erinnert.
Es wird größtenteils Vollgas gegeben, ein paar eingestreute Singalongs und langsamere Moshparts retten die RUNNAMUCKS aber vor dem völligen High Speed-Overkill. "Fuck you and fuck him and fuck all of you"-Texte tun ihr Übriges, um die RANNAMUCKS als absoluten Anachronismus erscheinen zu lassen.
Ich wünschte, es gäbe mehr Bands wie sie, die noch ein Gefühl für großartigen Hardcore haben. Dann würden wir alle von diesen widerlichen Auswüchsen verschont bleiben, die sich heute Hardcore nennen, aber nur furchtbar schlechten Metal oder Jammersounds oder, im schlimmsten Fall, sogar beides kombiniert zu bieten haben.
Die RUNNAMUCKS haben kapiert, worum es ging und immer noch geht: Hardcore is Punkrock with an attitude. Ein neues Album ist übrigens in Arbeit, wird wohl demnächst erscheinen und ich freue mich jetzt schon drauf.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und André Bohnensack