OKKERVIL RIVER

The Stand Ins

"And this thing you once did might have dazzled the kids / But the kids, once grown up, are going to walk away", singt Will Sheff bei "Singer songwriter", und man fühlt sich von dieser Beobachtung fast ein wenig ertappt.

Zwar ist auch das inzwischen fünfte Album von OKKERVIL RIVER kein Grund, sich von der Band aus Texas abzuwenden, aber so geblendet wie früher wird man von ihrem folkigen Indierock sicherlich nicht mehr.

Doch genau das macht ja letztendlich den Reiz aus. Irgendwann verpuppt sich eben auch der aufgeregteste Schmetterlinge im Bauch zu einem tiefen geistigen Verständnis für das, was man liebt.

"The Stand Ins" ist deshalb nicht nur das Sequel zu "The Stage Names", sondern auch die Fortsetzung einer wundervollen Beziehung: Dieses Album zu hören, bedeutet, von jemandem in den Arm genommen zu werden, mit dem seit Jahren zusammen ist und der einem die Sicherheit gibt, niemals alleine zu sein.

"We'll sing until our voices are gone", versichert Will Sheff bei "Pop lie", und wenn man dabei die Augen schließt, klingt dieser Satz fast ein bisschen wie ein Treueschwur vor dem Traualtar, auf den man eigentlich nur eines erwidern kann: Ja, ich will! (8)