Die Seattler BETWEEN EARTH & SKY sind quasi eine Neunziger-inspirierte Dark-Future-Variante von MORE THAN LIFE. Ihr Debütalbum „Of Roots And Wings“ bietet sechs Mal düsteren, melodischen Hardcore, gepaart mit sphärischen Zwischenparts und sarkastischem Geflüster, der selbst den Einsatz von Ghetto-Rap-Keyboards nicht scheut.
Bestes Pferd im Stall ist hier „Praying for kisses from poisoned lips“, ein Knaller von Song, der stellvertretend für das ganze Album steht. Beginnend mit einem Gitarrenintro geht es über eine Spoken-Word-Performance ins Uptempo, bis man am Ende von einer zähen Dampfwalze zermatscht wird.
Die Band versteht es, die singuläre Dynamik der Lieder in die übergeordnete Identität des Albums zu packen. Der Gesang von Greg Bennick erinnert dabei an einen ständig angepissten Russ Rankin von GOOD RIDDANCE, während mir bei den gesprochenen Passagen eher die vergessenen Rap-Core-Schwarzseher PSYCORE in den Sinn kommen.
Wer sich also wieder mal so richtig in schlechter Laune suhlen möchte, dem sei dieser Klumpen Verzweiflung auf klarem Vinyl wärmstens empfohlen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Robert Meusel