Walter Hills „Nur 48 Stunden“ mag nicht zu den besten Werken dieses Regieveteranen des amerikanischen Actionkinos zählen, aber dafür hatte er mit diesem immer noch prächtig funktionierenden Buddy-Movie, das gelungen die Waage zwischen Humor und Adrenalinschüben hält, den Grundstein für ein Sub-Genre gelegt, in dem es um ungleiche Ermittler-Paare geht. Zudem ist hier Eddie Murphy in seiner ersten Filmrolle zu sehen – zuvor war er Stand-up-Comedian und Mitglied des Ensembles von Saturday Night Live –, der an der Seite von Nick Nolte, als reichlich verwahrloster Cop, Jagd auf skrupellose Gangster macht. Früher war der Film ab 18 freigegeben, inzwischen ist dieser verdiente Kultfilm auch mit „ab 16“-Freigabe ungekürzt. Bizarrerweise hatte Paramount den Film 2014 noch mal als qualitativ äußerst bescheidene DVD aufgelegt, die höchstens noch den Anforderungen eines Röhrenfernsehers genügte, bis zur Blu-ray dauerte es weitere drei Jahre. Inzwischen erschien auch eine 4K UHD Disc (plus Blu-ray), sowohl von „Nur 48 Stunden“ als auch von der schwachen Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“ aus dem Jahr 1990, die allerdings immer noch besser ist, als vieles, was einem aktuell im Action-Genre angeboten wird. Da „Nur 48 Stunden“ immer einen recht schmuddeligen Billig-Look beaß, kann auch 4K diesen Klassiker nur bedingt veredeln. Seine Halbwertzeit hat „Nur 48 Stunden“ aber noch lange nicht erreicht, den man sich immer wieder gut geben kann. Was bei der erneuten Sichtung beider Filme allerdings auffällt, ist, wie unglaublich asozial die deutsche Synchronisation inzwischen wirkt, die in Sachen rassistischer und sexistischer Sprücheklopferei teilweise wirklich kein Fettnäpfchen auslässt. Verantwortlich dafür war der ehemalige Schauspieler Jürgen Clausen, der auch Synchronregie bei „Blutgericht in Texas“ und „Die Glücksritter“ führte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Thomas Kerpen
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