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MARTIN SAVAGE GANG

Now We’re Rolling

Nein, Martin Savage kennt keine Langeweile. Gerade erst hat er mit seiner „Supergroup“ JIGGERZ und ihrem furiosen LoFi-Punk bei Soundflat angedockt. Kein Grund, seine zweite Band, die „Gang“, ruhen zu lassen. Zehn stürmisch-krachende Nummern hat Savage in Bart Lo’Spiders Swampland-Studio auf Band gebracht, der die wuchtige Bühnenpräsenz des Quartetts geschickt einfängt und die umwerfende Dynamik bestens konserviert. Gleich der Opener „Back to the night“ mit eleganter Orgelbegleitung geht in die Vollen, schlägt die Brücke zwischen Garage und Powerpop. In diesem Sinne geht es weiter, lediglich bei der etwas verunglückten Ballade „Life is easy“ stößt ein stimmlich überforderter Savage hörbar an seine Grenzen. Ähnlich läuft es beim vergeigten Blues-Versuch „Train driver blues“. Sobald das Tempo wieder anzieht, ist aber alles okay, mit dem schnelleren, rotzigen Material, das das Album zu 80% bestimmt, fährt die Band einfach besser. Martin Savage ist gewiss kein Caruso, seine stimmlichen Defizite gleicht er aber mit hinreichendem Selbstbewusstsein aus, und die unbeschwerte Leichtigkeit, mit der die „Gang“ durch den größten Teil des Albums brettert, wirkt ansteckend und stimmungsaufhellend zugleich.