In einem berüchtigten süddeutschen Heft hätten bei dieser Platte nur die zwei Worte "coole Scheiße" gestanden und alles wäre gesagt gewesen. Das hier ist kein Punk, kein Hardcore, kein Emo, keine Platte, die ich mir zwischen 12 und 19 angehört hätte.
Diese Zielgruppe, die sich vor der Musik ihrer Eltern (sofern sie einen coolen Musikgeschmack besitzen) fürchtet, soll mit Sicherheit auch nicht angesprochen werden. Zwei Namen seien erwähnt: Tim Kerr (BIG BOYS, POISON 13, LORD HIGH FIXERS, JACK O FIRE und etliche andere Bands, die einfach nur unter"Kult" abzufeiern sind, weil der Mann nur Musik macht, auf die er zu 100% Lust hat) und Lisa Kekaula (BELLRAYS).
Selbstverständlich klingt das hier nicht nach den BELLRAYS, sonst hätte die Soulmutter einfach eine neue Platte mit ihrer Band machen können. Das hier ist Garagensoul allererster Güte, der durch die außergewöhnliche Stimme zum edelsten gehört, was hier seit Urzeiten produziert wurde.
Eine dicke Portion dreckiger Kellerblues, eine Hammond-Orgel und das verruchte Feeling von Tim Kerr, der auch für die Produktion verantwortlich ist. Wow, das hier ist purer Sex und so cool, dass man sich fast einen Afro wachsen lassen möchte, um beim Tanzen mit den schwarzen Ladies nicht als Weißbrot aufzufallen!!!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Kalle Stille