Die Bezeichnung „EP" ist eine relative, wie man bei diesem Release feststellen kann, und bezieht sich hier auf die Anzahl der Stücke. Fünf finden sich auf der CD, die es allerdings auf eine Spielzeit von über 45 Minuten bringt - und das ist in meinen Augen ein Album.
Gleichzeitig wird aber auch deutlich, in welchem Genre sich SERPENTINA SATÉLITE aus Lima, Peru bewegen: dem des instrumentalen Postrocks nämlich, zwischen dessen modernen Vertretern und den etwas angestaubten Krautrock-Helden aus den Siebzigern.
Space-, Kraut-, Stoner- und Post-Rock werden von den Südamerikanern zu einem trippigen, treibenden, zum Glück nie hippiehaft verspielten psychedelischen Gesamtwerk verquickt, das auch in den Titeln eine gewisse Germanophilie erkennen lässt - „Kommune I" wurde der 23:33 laufende letzte Song betitelt.
Ein weitgehend instrumentales Album, das meinen Geschmack nur am Rande trifft, denn ich habe es gerne brachialer und schärfer, metallischer, das aber dennoch seine Qualitäten hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Joachim Hiller