MALE BONDING

Nothing Hurts

Nicht zwingend den typischen Sup Pop Sound, so es diesen überhaupt noch gibt, spielen MALE BONDING, die aus der D.I.Y.-Punk-Szene in der Peripherie von London stammen. Die Band, die bereits (und vom Einfluss her macht das Sinn) auf einer FLIPPER-Tribute-Single vertreten war, hat eine sehr starke Affinität zu hektischen und mit vielen Tempowechseln versehenen simplen Songstrukturen.

Die Bandmitglieder sind jung, spielen direkt nach vorne, doch der Sänger hat eine mitunter so helle Knabenchor-Stimme, dass sie nach dem vierten Song etwas belastend für die Ohren wird. Das Herz schlägt musikalisch eindeutig in der Garage und für LoFi-Punk, und wer Spaß an einer in eben dieser Garage produzierten Ausgabe von BLINK-182 hat, mag hier ganz gut beraten sein.

Aber vielleicht wird das noch was, denn schließlich empfahl Charles Shaar Murray vom NME, als er THE CLASH 1976 zum ersten Mal live gesehen hatte, der Band, dass sie besser in ihrer Garage (dem Proberaum der Band) bleiben und diese nicht mehr verlassen sollte, worauf THE CLASH den großartigen Song „Garageland“ schrieben – als Antwort auf Murrays spöttelnde Kritik.

Gleichwohl, nachdem Murray das Debütalbum von THE CLASH komplett hörte und im NME besprach, beschrieb er die Band als „The greatest band in the whole world“. Es bestehen also noch Chancen für MALE BONDING.