In einigen Jahren wird man all diesen Fuzzpunk-Bands, die sich momentan in Frankreich und Belgien gründen, auflösen, neu zusammenfinden und eine Platte nach der anderen herausbringen, sicherlich anachronistisch und im archivarischen Katalogisierungswahn einen einheitsstiftenden und griffigen Namen verleihen, „The Gallic Gunkpunk Eruption“ in etwa, irgendjemandem wird da sicherlich was Fetziges einfallen.
WARM TOY MACHINE aus Brüssel verkörpern mit ihrem aggressiven, knarzenden Feedback-Sound all jenes, was den bizarren Sound dieser Neo-Garage-Schule – deren Dreh- und Angelpunkt Lo’ Spider und seine Swampland Studios sind – ausmacht; ihr grimmig-düsterer Psychpunk ist geformt von ekstatisch-überdrehten Vocals, brachialen Drums und gehetzten Gitarrenlicks.
Bizarrer Garagerock in einer Marschrichtung mit CATHOLIC SPRAY, J.C. SATÀN, SONIC CHICKEN 4 und JACK OF HEART, der unter seinem kruden Fuzzpanzer die eine oder andere nette Melodie versteckt hält, so dass man – nicht nur nach Genuss einer van Laak’schen CRAMPS-Zigarette – der Band nicht bloß blöde zugucken/hören muss, sondern der hüftlahme Körper nach einer gewissen Warmlaufzeit mit dem In-your-face-Geboller der „Bonehead Crunchers“ wie selbsttätig in Bewegung gesetzt wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Matti Bildt