Die Band aus Zürich hat sich bis dato auf die Veröffentlichung von Singles beschränkt, die dafür jeweils bildgewaltig inszeniert worden sind. NONEXISTER verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der über die bloße Musik hinausreicht und alle Facetten des Auftritts der Gruppe umfasst. Die Klänge, Texte, Clips und Gesamtästhetik des Quintetts zeugen davon. Alles ist aufeinander abgestimmt und durchdacht. Dass „Demons“ auf einem bandeigenen Label erscheint, verwundert angesichts dessen kaum. Die Ausrichtung des Debüts ebenso wenig. Die Schweizer setzen auf den Dualismus beziehungsweise die effektvolle Interaktion von Industrial und Elektro auf der einen und Metal und Rock auf der anderen Seite. NONEXISTER können sich hip und tanzbar geben und forcieren regelmäßig den Erinnerungswert ihrer Tracks. An anderer Stelle präsentiert sich das Quintett wiederum bewusst uneindeutig, experimentell und suchend. Dabei ist es wichtig, dass die Spannung auch in diesen Momenten aufrecht erhalten und die Entwicklung der Stücke beständig vorangetrieben wird. Die beteiligten Musiker – Marco Neeser (Electronics, Songwriting, Produktion), Nik Leuthold (Gesang, Songwriting, Produktion), Reto „Fu“ Gaffuri (Bass), Siro Müller (Schlagzeug, Backing Vocals) und Silvan Gerhard (Gitarre, Backing Vocals) – agieren jederzeit bewusst und umsichtig, verfolgen klare Absichten. Das Albumdebüt von NONEXISTER mutet ein Stück weit verkopft an, doch das stört kaum, weil sie ihren Ansatz konsequent durchziehen und das größere Ganze im Blick behalten.
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Arne Kupetz