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NO MORE

Love, Noise & Paranoia

Zum vierzigjährigen Bestehen der Kieler Wave/Electro-Band NO MORE um Andy A. Schwarz und Tina Sanudakura erschien jetzt eine weitere Compilation, die einen Querschnitt von deren Schaffen seit 1979 enthält – wobei die erste offizielle Single „Too Late“ von 1980 nicht berücksichtigt wurde.

Bereits 1990 erschien die Zusammenstellung „7 Years – A Compilation 1979-1986“, die sich allerdings nur des NO MORE-Frühwerks annahm, ähnlich wie die zeitlich noch begrenztere Veröffentlichung „Dreams (Early Recordings 1980-82)“ von 2005.

Fehlen durfte bei allen Compilations natürlich nicht der Song „Suicide commando“ von 1981, der in jeder einschlägigen Wave-Disco totgedudelt wurde, sich aber als unverwüstlich erwies und auch heutzutage noch erstaunlich gut funktioniert, ähnlich wie andere Minimal-Electronic-Klassiker wie „No tears“ von TUXEDOMOON oder „T.V.O.D.“ von THE NORMAL.

Wer die Band aber nach „Suicide commando“ zu den Akten legte und bis heute auf diesen Song reduziert, verpasste die weitere, musikalisch sehr spannende Entwicklung der Kieler, die sich von den üblichen Achtziger-Wave-Stereotypen emanzipieren konnten und zuletzt 2015 mit „Silence & Revolt“ ein sehr gelungenes neues Album aufnahmen, das auf „Love, Noise & Paranoia“ mit drei Stücken vertreten ist.

Hinzu kommen drei bisher unveröffentlichte Stücke und sechs Neueinspielungen. Den Abschluss bildet eine recht ordentliche Coverversion von „Heroes“ (vom 2012er-Album „Sisyphus“), die den Bowie-esken Touch der späten NO MORE unterstreicht, wobei Frontmann Andy A.

Schwarz gesanglich stark an Gavin Friday von den VIRGIN PRUNES erinnert. Musikalisch eine sehr schlüssige und gelungene Compilation, über die Songauswahl als solche lässt sich natürlich wie immer in solchen Fällen streiten, ebenso wie über die spartanische Ausstattung.