Ambient-Musik, immer ein schwieriges Thema. Entweder handelt es sich um diffuses Geblubber oder innerhalb der abstrakten Soundscapes passiert dennoch irgendwas mit Wiedererkennungswert. Der Vorteil von Christina Vantzou, die in Kansas City geboren wurde, allerdings in Brüssel lebt und an einer ebenfalls bei Kranky beheimateten Band namens THE DEAD TEXAN beteiligt war, ist, dass sie ihre Synthesizer-Drones in Zusammenarbeit mit dem MAGIK*MAGIK ORCHESTRA arrangiert hat.
Dieses Klassik-Ensemble verleiht den zehn Tracks auf „No. 1“ trotz einer grundsätzlich minimalistischen Herangehensweise einen angenehm voluminösen Sound, den man allein mit elektronischer Instrumentierung nicht so hinbekommen hätte.
Und so setzen hier Streicher und Bläser genau die richtigen melodischen Akzente, um „No.1“ in Sphären von Ambient-Musik zu befördern, bei der sich Loop-Charakter und kompositorische Qualitäten gekonnt die Waage halten und so dem Hörer die Möglichkeit geben, sich auch emotional mit solch abstrahierten Klanglandschaften zu verbinden.
Vantzou hat dabei im Bereich Neo-Klassik zwar nichts wirklich Neues bewerkstelligt, aber auf jeden Fall ihre Fähigkeiten als ambitionierte Künstlerin unter Beweis gestellt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Joachim Hiller