Auf Berlin ist Verlass, zumindest wenn es um Rock'n'Roll geht, denn mit der hier vorliegenden CD beweisen vier gestandene Herren vom Fach, wie das Genre auch 2008 spannend bleibt. Bei klangvollen Namen wie Tex Morton oder den ehemaligen Nikki Sudden-Drummer Stephane Doucerainz war das aber auch nicht anders zu erwarten.
So gibt es hier 12 Mal den Beweis, wie kurzweilig Rock mit Punk, Psychobilly und Ska verbunden werden kann - nicht zu vergessen das allgegenwärtige Popfeeling! Schon das erste Stück "Soft like velvet" besitzt Drive, eine feine Gitarrenmelodie und still sitzen kommt gar nicht in Frage.
Na, klar "alte Hasen" - wissen wie's geht, Instrumentenbeherrschung inklusive - doch nicht immer garantiert das Qualität, wie wir alle wissen. Was mich besonders erfreut, ist die hier dargebotene Vielseitigkeit, ohne dass es wie ein Sampler klingt.
"Better times" zum Beispiel ist eingängiger lupenreiner Psychobilly, der Größen wie NEKROMANTIX, MAD SIN und Co. ins Gedächtnis ruft. Relaxte B-Movie-Atmosphäre kommt hingegen bei "Hot beads of sweat" auf.
Das große Plus der Band ist allerdings Sänger Jo Fischer, ein echter Derwisch mit Hang zum Theatralischen, was ihn des Öfteren in die Nähe des Mozzers bringt! Und genau von deren SMITHS gibt es am Ende "Panic" zu hören, mit viel Twang und Steel-Guitar, Yes! In "Berlin" feiert man sich auf psychedelische Art selber und wer auf echten Rock'n'Roll steht, wird mit den Berlinern bestens feiern können.
Also, ich bin begeistert und die Veröffentlichung rechtfertigt in jedem Fall den Wirbel, der im Vorfeld um die Band gemacht wurde. Rock'n'Roll continues! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Robert Noy