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NIMM’S LEICHT - NIMM DYNAMIT

Den überaus populären französischen Charakterdarsteller Lino Ventura kennt man ja vor allem als grimmig dreinschauenden, wortkargen Gangster oder Kommissar. Der routinierte Regisseur Georges Lautner, der mit Louis de Funès und Jean-Paul Belmondo zusammengearbeitet hatte, war hingegen eher auf unbeschwerte Unterhaltungskost in Form kommerziell erfolgreicher turbulenter Komödien und actionreicher Gangsterfilme ohne großartigen Kunstanspruch spezialisiert. Die Wege von Ventura und Lautner hatten sich bereits 1963 bei der Gaunerkomödie „Mein Onkel, der Gangster“ gekreuzt, in dem Ventura einen ehemals berüchtigter Unterweltganoven spielt, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Lautners „Nimm’s leicht – nimm Dynamit“ (Originaltitel „Ne nous fâchons pas“, „Nicht wütend werden“), ebenfalls eine extrem amüsante Gaunerkomödie, an deren Drehbuch wie bei „Mein Onkel, der Gangster“ Michel Audiard beteiligt war, basiert auf einer ähnlichen Prämisse, ist aber deutlich grotesker und überdrehter, auch dank der Synchronsprecher Arnold Marquis, Rainer Brandt und Harald Juhnke. In „Nimm’s leicht – nimm Dynamit“ verkörpert Ventura den ehemaligen, zu Gewaltausbrüchen neigenden Gangster Antoine. Der betreibt inzwischen einen Bootsverleih an der Côte d’Azur, wo ihn zwei alte Kollegen besuchen und um Geld anpumpen, das er sich von einem Buchmacher zurückholen soll. Als Antoine diesen aufsucht, muss er in Notwehr einen anderen Gangster erschießen, der es ebenfalls auf den Buchmacher abgesehen hatte, woraus ein Gangster-Krieg mit einer Gruppe skurriler britischer Krimineller resultiert, bei dem ständig etwas in die Luft fliegt (siehe deutscher Titel). Die Qualität der neu erschienen Blu-ray ist ausgezeichnet, zudem handelt es sich auch das erste Mal um eine komplett ungeschnittene Fassung.