TAGEBUCH EINES HEROINSÜCHTIGEN

Nikki Sixx

MÖTLEY CRÜE spielten in den Achtzigern eine große Rolle in meiner musikalischen Sozialisation, doch wie groß und kaputt die Band damals war, ist mir erst jetzt mit der Lektüre des „Tagebuch eines Heroinsüchtigen“ des Bassisten und Bandmotors Nikki Sixx klargeworden.

Wer die Memoiren eines abgehalfterten Rockstars erwartet, liegt falsch, vielmehr handelt es sich um die restaurierte Fassung seines Tagebuchs von ’86 bis ’87 mit Kommentaren aus heutiger Sicht von Sixx und Wegbegleitern.

Dass Sixx’s Leben eher die Hölle als das Paradies zwischen Chicks und Geld war, wird schnell klar, schonungslos und offen beschreibt er seine Paranoia durch massiven Drogengebrauch. Von Koks über Alkohol bis Heroin wurde alles gespritzt, sein Kindheitstrauma durch einen fehlenden Vater ist massiv, die Arbeit am „Girls,Girls,Girls“-Album mit folgender Tour zehren, unzählige Abstürze, Entzüge und Katastrophen bis zum eigenen Tod und erfolgreicher Reanimation führen letztendlich zu seiner mühsamen Abkehr von harten Drogen.

Sixx punktet in jeder Zeile durch seine Offenheit und Ehrlichkeit, beschönigt nichts und erreicht hoffentlich sein Ziel, andere Menschen von harten Drogen fernzuhalten. Fesselnder Stoff in großartiger Aufmachung.

Pflichtlektüre.