NIHILL

Krach CD

Monumentum Records wurden von dem niederländischen Hardcore-Label Reflections Records als Sublabel gegründet, um dort Musik zu veröffentlichen, die abseits des normalen Labelprogramms steht. Die Katalognummer 001 ging an NIHILL - deren Herkunft und Besetzung (noch) unbekannt ist - respektive "Krach", dem ersten Teil einer Trilogie, die sich mit dem Themenkomplex Tod, Nach-Tod und Wiedergeburt beschäftigt.

Die Auseinandersetzung mit dem Tod findet hier aber nicht nur in den Texten statt, auch musikalisch versuchen sich NIHLL dem Thema zu nähern. Da bisher noch kein Verstorbener erzählen konnte, wie sich der Tod oder das Sterben anhört, ist das natürlich eine verzwickte Sache.

Die sechs Kapitel des knapp eine Stunde langen Albums hören sich aber durchaus so an, wie man sich eine direkte Fahrt zur Hölle vorstellen könnte. NIHILL erzeugen mit den Mitteln des Black Metals und des dunklen Ambients (was man wohl Black Ambient nennen darf, wie ich mich aufklären ließ) eine Atmosphäre, die wirklich bedrohlich, unheimlich und verstörend ist, so abgedroschen das auch klingen mag.

Dabei wechseln sie von Raserei in beinahe absolute Ruhe, von Blastbeats in mehrminütige Drones, wobei diese Extreme von einander getrennt, also nicht im selben Song auftauchen. "Krach" könnte Menschen mit konventionellen Hörgewohnheiten dann auch Probleme bereiten, denn NIHILL entfernen sich nicht selten von klassischen Metal- und Rockstrukturen, was sensiblere Ohren durchaus als puren Lärm oder als gleichförmige Geräuschkulisse wahrnehmen könnten.

Das wirklich tief gehende Geschrei und Gewinsel, das nach Beschwörungsformeln klingende Geflüster und Gewimmer sowie die vielen disharmonischen Momente verstärken das noch. Man darf gespannt sein, wie NIHILL die Zeit nach dem Tod vertonen, das Sterben selbst haben sie beängstigend brillant hinbekommen (9)