Nicke Borg, besser bekannt als charismatischer Sänger und Gitarrist der BACKYARD BABIES, legt mit „Homeland Chapter 2“ sein erstes Soloalbum vor. Dem ging die EP „Homeland Chapter 1“ voraus, auf der Borg in akustischer Form persönlichen Helden wie Johnny Cash huldigte.
Der Album-Nachfolger präsentiert dieses Konzept allerdings jetzt in opulent instrumentierter Form, weshalb gleich der erste Song „Leaving home“, mit dem Borg an der schwedischen Vorausscheidung zum Grand Prix Eurovision teilgenommen hatte, in dieser Redaktion für einen gewissen Eklat sorgte.
Eine so genannte „Powerballade“, bei der BON JOVI Borg anerkennend auf die Schulter klopfen, während Mike Ness verstohlen im Hintergrund bleibt, weil er sich nicht auf die Bühne traut, und bei der sich beim Publikum die Wunderkerzen von selbst entzünden – das muss man in dieser Form erst mal hinbekommen.
Allerdings repräsentiert „Leaving home“ nicht unbedingt den Rest des Albums, auch wenn Borg mit „All stars“ eine ähnlich unverschämt gute Country-Ballade nachschiebt, im Duett mit der tollen Camela Leierth.
Ansonsten zitiert Borg wie gesagt fleißig seine kreativen Impulsgeber wie die Stones, Cash und immer wieder ganz deutlich Ness, was dann in einer äußerst inspirierten Coverversion von „Bad luck“ gipfelt.
„Homeland“ ist dabei auch nie weit von den BACKYARD BABIES entfernt, nur ohne Glam und Punk, und man hat das Gefühl, dass Borg mit diesem exzellenten und fantastisch produzierten Album das erfolgreich gelungen ist, was Ness auch immer gerne tun würde, den Mainstream konsequent mit dessen eigenen Mitteln zu schlagen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Thomas Kerpen