Das ist wohl die Platte, die Barbara Morgenstern schon immer machen wollte. Endlich wird man sie in Interviews nicht mehr wegen des vermeintlich trashigen Sound ihrer alten Orgel nerven, denn bei "Nichts muss" hat sie einen Produktionsstandard erreicht, durch den das Album Fans ihrer älteren Platten vielleicht erst mal etwas glatt vorkommen wird.
Das mag im ersten Moment so erscheinen, aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase ist es wieder da, dieses Feeling für wundervoll verklärte und hoffnungslos romantisch kribbelnde Popsongs. Vielleicht etwas kitschig, aber Frau Morgenstern hatte das nicht erst mit dieser Platte kultiviert, was hier aber passiert, ist jedenfalls eine weitere technische Perfektionierung bekannter Muster.
Doch den 11 Songs wird dabei genügend Leben eingehaucht, um sie nicht so synthetisch wirken zu lassen, wie das bei vielen anderen Elektronik-Acts der Fall ist. Das Mensch-Maschine-Verhältnis stimmt noch bei Frau Morgenstern, schließlich ist sie hier ja auch das dominierende Bindeglied.
Und dann noch diese Stimme, und diese Texte. Seufz! Musik zum Träumen, so scheiße das jetzt auch klingen mag ... (9/10)
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