Nachdem sich die Erstauflage dieser Platte (auf Cornetto Vinyl) sich in Windeseile ausverkauft hatte, legt das Kölner Soundflat-Label nun eine neue Charge nach. Das Quartett aus Fukuoka, Japan ist seit 2013 aktiv, hat drei Alben und unzählige explosive Live-Shows in petto. Mit Album Nummer vier geben sie ihrem hochdynamischen Mix aus Pop-Punk, „Lock’n’Loll“, Garage-Rock, Beat (genau genommen Group-Sound) und Zuckerwatte-Pop einen neuen Namen: „Newretrock“ heißt das von nun an, und die drei Musiker hinter der Frontfrau Samehada Shiriko (sie spielt zudem Rhythmusgitarre), fegen voller Leidenschaft durch die zwölf stets tanzbaren Songs des Albums. Von Glamrock bis zu Blue Eyed Soul erstreckt sich das Repertoire, auch Boogie und gelegentlich sogar elektronische Dancefloor-Sperenzchen (dann erinnern sie etwas an PIZZICATO 5) haben Anteil am Soundmix. Bis auf ein einziges Coverstück, „Dangerous Saturday“ von der japanischen Siebziger-Girl-Group CANDIES, sind alle Songs Eigenkompositionen, mit Kraft und Wonne intoniert und mit Detailversessenheit arrangiert. Ein durch und durch unterhaltsames Album mit nostalgischen Tendenzen, das knatternd und jubilierend mehr als fünf Jahrzehnte japanischer Popmusik zelebriert und dabei niemals das große Ganze aus den Augen verliert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Gereon Helmer