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TREEDEON

New World Hoarder

TREEDEON aus Berlin sind auf ihrem dritten Album „New World Hoarder“, das fünf Jahre nach „Under The Manchineel“ (2018) erscheint (dem 2015 „Lowest Level Reincarnation“ voranging), Yvonne Ducksworth (bs, voc), Andy Schünemann (dr) und Arne Heesch (gt, voc). Und das bedeutet diesmal extremes „uneasy listening“. Ihr Sludge-Doom war noch nie was für Menschen, die ihre Musik melodiös und eingängig brauchen, aber hier gab es im Ox-Büro doch wirklich drei Situationen, in denen jemand sagte: „Mach das aus, ich ertrage das gerade nicht.“ Das war nie abwertend gemeint, aber gerade die gesangliche Intensität ist hier bisweilen sehr stark. Hier wird von Arne (?) teils so intensiv und existenziell gebrüllt, dass das einen anfasst, berührt – und in dem Moment dann auch mal zu viel sein kann. Ganz anders ist da Yvonnes Gesang, etwa beim Titelsong. „New World Hoarder“, aufgenommen im Sommer 2022, ist ein mächtiges Album, dunkel, wühlend, brachial und intensiv. Es ist eine beunruhigende, aufwühlende Erfahrung, hier wird aus Doom, Sludge und Noise, irgendwo im weiten Feld zwischen MELVINS und SAINT VITUS niederfrequent Stimmung gemacht – direkt in die Magengrube. Musik, für die man sich den richtigen Zeitpunkt aussuchen muss.