Erinnert sich noch wer an NEW WET KOJAK oder sind sie in den drei Jahren seit dem letzten Album den immer kürzeren "attention spans" im Musikbereich zum Opfer gefallen? In Kürze: ´92 von Scott McCloud und Johnny Temple als GIRLS AGAINST BOYS-Sideproject gegründet, Nick von EDSEL rekrutiert, mit Geoff Turner von GRAY MATTER aufgenommen, den später als Gitarrist und Keyboarder rekrutiert, ´95 das erste Album, ´97 das zweite, und dann erstmal nichts mehr - bis zu "Do Things".
Und dieses Album, ihr drittes, ist so unglaublich unauffällig groassrtig, aber bei aller Begeisterung ist mir jetzt schon klar, dass dieses Album hierzulande wohl kaum mehr als ein paar hundert Liebhaber finden dürfte.
Warum? Keine Ahnung NEW WET KOJAK sind unauffällig, nicht hip, wunderbar loungig und jazzy und verspielt und dabei doch auch wieder punkig und struppig und harsch, mischen Reste von GVSB mit sanften Saxophon-Klängen und Ambient-Sounds und frühen THE THE, wechseln von klassischen Rockrhythmen zu beinahe, aber auch nur beinahe tanzbaren, und nennen einen Song, den dritten, dann auch noch ganz dreist "punxnotdead" - schade, dass keine Texte beiliegen.
"Do Things", das ist sowohl eine Aufforderung wie ein Statement, und für mich eine grossartige Platte, die zeigt, wo man mit Punk musikalisch hinkommen kann, ohne seine Roots zu vergessen.
Könnte sich für mich zu einem ähnlichen Klassiker entwickeln wie das letzte GRAY MATTER-Album, das meiner Meinung nach übrigens eine der besten Platten der Neunziger ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller