Mitte der 80er waren CAMPER VAN BEETHOVEN eine der wenigen Bands, die von Punk, Folk, Ska und Weltmusik beeinflussten Indierock mit einer guten Prise Humor verbanden, aber immer noch immer mehr Band als Rockkabarett waren und sich mit dieser Mischung durch die Rockgeschichte arbeiteten.
1989 war allerdings Schluss, und David Lowery gründete CRACKER, die in ähnlicher Form das CAMPER VAN BEETHOVEN-Konzept weiterführten. CAMPER VAN BEETHOVENs komplette Neuaufnahme von FLEETWOOD MACs Album "Tusk", 1987 eingespielt, erschien dann auch mal 2003, und auch die Band selber gibt es inzwischen wieder in Originalbesetzung, die mit "New Roman Times" eine Art Rockoper über einen texanischen Jugendlichen und seine Erfahrungen mit dem Krieg einspielten.
Nach dem letzten CRACKER-Album "Countrysides" knüpft Lowery mit CAMPER VAN BEETHOVEN wieder da an, wo man Ende der 80er aufgehört hat, was eventuell auch das Problem bei dieser Platte sein könnte, denn kann man auch heute noch wirklich über diesen spezifischen Humor lachen, selbst wenn man sich hier einer tagesaktuellen politischen Thematik angenommen hat.
Auf "New Roman Times" gibt es rein musikalisch einige wirkliche Songwriter-Perlen, aber auch - bei 19 Tracks kein Wunder - viel reichlich wirres Progrock-Zeug, das im Rahmen eines Konzeptalbums vielleicht Sinn macht, aber das Hörvergnügen deutlich stört.
Auf jeden Fall haben sich auch CAMPER VAN BEETHOVEN würdevoll ins neue Jahrtausend hinübergerettet, wenn auch in etwas altmodischer Form. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Joachim Hiller