NEW PORNOGRAPHERS

Brill Bruisers

Vier Jahre hat sich diese kanadische „Indie-Supergroup“ (ein außerhalb Kanadas nach wie vor diskussionswürdiger Begriff) für ihr neues, sechstes Album Zeit gelassen. Dafür erschien 2012 ein weiteres Solowerk von Bandkopf A.C.

beziehungsweise Carl Newman, das sich zwar nicht weit vom Trademark-Powerpop seiner Hauptband entfernte, allerdings im aufgemotzten Synthiepop-Gewand daherkam und nur bedingt indierockig.

Eine stilistische Ausrichtung, die jetzt auch „Brill Bruisers“ geprägt hat, denn der wie gewohnt dichte, voluminöse Sound der Pornographers weist auffällige Synthieteppiche mit analogem Retro-Feeling auf.

Und was Newmans generelles Songwriting angeht, muss ihm eines Nachts im Schlaf Jeff Lynne erschienen sein, der ihn zwang, alle ELO-Platten am Stück anzuhören. So eine Erfahrung steckt man nicht so einfach weg, aber Newman konnte das wirklich sehr elegant in den typischen Pornographers-Powerpop integrieren, dessen besonderes Sahnehäubchen auch diesmal der Gesang von Neko Case ist, deren Soloplatten leider immer mehr an Reiz verlieren.

Alles beim Alten bei den Pornographers also und doch ein wenig anders, was „Brill Bruisers“ wieder zu einem rundum gelungenen Album mit jeder Menge wirklich großartiger Songs macht.