Es grenzt ans Paradoxe, dass die GALLOWS und ihre Busenfreunde GHOST OF A THOUSAND in England einen Hype ausgelöst haben, der seinesgleichen sucht: Auf der einen Seite zieren sie Titelblätter einschlägiger Rockmagazine, treten im TV auf, heimsen Musikpreise ein und und und.
Auf der anderen Seite spielen beide Bands einen Sound, der sich kommerziell eigentlich gar nicht vermarkten lassen dürfte. Warum es dennoch so gut funktioniert? Ich weiß es nicht. Wohl aber, dass „New Hope, New Demonstrations" ein extrem starkes Punkrock-Album ist.
Und ja, GOAT und die GALLOWS haben eine gewisse Ähnlichkeit, sie trennen aber auch wichtige Unterschiede. Die Gemeinsamkeit liegt darin, dass beide Bands ähnlich wie frühe BRONX und THIS IS HELL klingen sowie 80er Hardcore-Einflüsse haben.
Die Unterschiede sind aber, dass die GALLOWS mit ihrer blanken Wut an die niederen Instinkte appellieren - GOAT sind da viel intimer, subtiler und musikalisch versierter. Sehr persönliche Texte, melodisch-verschwurbelte Soli („Knees, toes, teeth") das Ineinandergreifen von Pop und brachialen HC-Einflüssen („Nobody likes a hero") oder psychisch schwerwiegende Midtempo-Brocken („Good old fashioned loss") sucht man bei den GALLOWS vergeblich, diese Elemente machen GOAT aber einzigartig - und überdurchschnittlich gut!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Peter Nitsche
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Carsten Hanke