So, kurz über den Wortwitz geschmunzelt und ran an die Fakten. AM stammen aus Belgien, was mich aus dem Grunde aufhorchen ließ, dass ich erst vor kurzem das Debütalbum eines jungen Belgiers namens Frederic Sioen besprochen habe.
Der kam mir nämlich sofort als musikalische Referenz in den Sinn, noch bevor ich wusste, dass auch SIOEN auf Keremos veröffentlicht. Das sagt jetzt einiges aus, entweder über den Geschmack des Labels, oder über die Art und Weise, wie in Belgien derzeit populäre Indiemusik verstanden wird.
Das auffälligste Merkmal der Songs dieses Quintetts um Mastermind Bert Ostyn besteht in der Instrumentierung. Violine, Trompete und diverse analoge Tasteninstrumente spielen eine gewichtige Rolle in den Arrangements, die man mit etwas Wohlwollen in das Singer/Songwriter-Genre sortieren könnte, wobei Rhythmen und Melodieführung dem Ganzen hier und da einen leicht folkloristischen Anstrich geben.
Nicht zuletzt das KAIZERS ORCHESTRA hat solche Musik populär gemacht, wobei AM aber zeigen, in welche Richtungen man diese Idee entwickeln kann. Mit dem Labelmate SIOEN teilt man die Vorliebe fürs Extravagante, ansonsten aber kann für meinen Geschmack der Fünfer mit dem Einzelkünstler nicht ganz mithalten.
(61:04) (06/10)
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