ANTISEEN

New Blood

In den Neunzigern waren ANTiSEEN dauerpräsent in Europa, war ihr „Scumrock“ gefragt und ihre Show, bei der sich Frontmann Jeff Clayton als alter GG Allin-Gefolgsmann gerne mal die Stirn blutig schnitt, ein beliebtes Spektakel.

In den letzten Jahren hat man sich etwas rarer gemacht, auch die Releases wurden rarer, und das letzte Album kam vor über fünf Jahren. Die Band um den sich gerne redneckig gebenden Clayton, der schon seit Urzeiten Aktiver der rechtslibertären Libertarian Party der USA ist, ist aber mitnichten inaktiv, sondern spielt live und hat in den letzten Jahren auch die eine oder andere Single veröffentlicht.

Diese wiederum wurden nun von Switchlight Records auf einer LP beziehungsweise CD zusammengefasst, was mit 13 Songs quasi ein neues Album ergibt. Wie früher schon haben ANTiSEEN die Lust am Covern nicht verloren, und so gibt’s im bekannten bärigen Rumpelsound mit gröligem Pressgesang auch gekonnt-eigenwillige Versionen etwa von „The witch“ (SONICS), „Chainsaw“ (RAMONES) und „Sweet blood call“ (Louisiana Red).

Unterhaltsam: „Kill the scene“ mit wüster Beschimpfung lustiger Subkulturen. Schön. Es ist nie zu spät, ANTiSEEN zu entdecken, sofern man nicht der spaßfreien Political Correctness-Fraktion angehört.