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STILLBORN

Netherworlds

STILLBORN kratzen mit ihren Fingern die paranoide Dunkelheit von den Betonwänden in feuchten Kellern ab, wie es vor ihnen PARADISE LOST, TYPE O NEGATIVE, WHITE ZOMBIE und vor allem KATATONIA („My twin“) getan haben. Gothic Doom aus Schweden, der das Knochenmark gefrieren lässt. Songs wie „Children of darkness“ sind programmatisch und mitunter schließt die Band einen dunklen Pakt mit Scott „Wino“ Weinrich von SAINT VITUS und lassen deren ikonischen Song „I bleed black“ aufleben. „Netherworlds“, ihr fünftes Album, ist eine schleppend-zermürbende Katharsis ohne jedwedes Zeichen von Tageslicht. Ein Song wie „Motherland“ tendiert überraschend zum Sound von SYSTEM OF A DOWN und einem aufgewühlten Serj Tankian. STILLBORN setzten 1989 mit ihrem Debüt „Necrospirituals“, heute ein „Klassiker“ und möglicherweise eines der ersten mit Gothic Metal beschriebenen Alben, neue Akzente und pflegen seit jeher einen Sound schwer wie Blei, inspiriert von Ennio Morricone, Lee Hazlewood, Fritz Lang und deutlich hörbar BLACK SABBATH zu deren „Paranoid“-Zeiten (1970). Bassist und Sänger Kari Hokkanen oszilliert gesanglich oft zwischen Ozzy Osbourne und Alice Cooper, beim Song „Katharsis“ scheint er hingegen dem theatralischen Pathos von RAMMSTEIN-Sänger Till Lindemann nachzueifern.