Das ist mal eine Ansage: Acht Songs in nicht mal 18 Minuten. NERVÖUS dreschen also immer noch. Das dynamische Gitarrenspiel sowie die treibende Rhythmussektion der Vorgänger „Konfetti und mutwillige Zerstörung“ und „Regress“ wurden weiter verfeinert und so bleibt auch bei „Nervöus“ kaum Zeit zum Luftholen: mächtig angepisst und düster, den Bauch voller Wut und Stimmbänder, die schärfer nicht sein könnten. „Nullpunkt“ vereint alles Gute von NERVÖUS und schafft es damit, einen ekelhaften Kloß in der Kehle zu hinterlassen: „Auf die Knochen erschüttert / Wankt alles, was du weißt (...) Ständig wird aus Unruhe Aufruhr“. Wenn Stimme und Gitarre sich am Anfang kurz verbünden, weiß man, dass das Fass nur einen Tropfen vom Überlaufen entfernt ist. Doch anstatt mit einer Pipette zu hantieren, treten NERVÖUS das Fass kurzerhand um. Alles muss raus. Einziger Ruhepol ist das Outro: dunkle Synthies, die sich schön wabernd über den Hardcore-angehauchten Post-Punk/Screamo Wutausbruch legen. Doch anstelle eines guten, wohligen Gefühls hinterlassen sie ein ekelhaftes Unbehagen. Ein bisschen wie bei „Black Mirror“, aber eben nicht utopisch gedacht. Und genau darum zieht sich die Kehle noch ein bisschen fester zu.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Kristoffer Cornils
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© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Pia Schwarzkopf
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Michael Echomaker
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Michael Echomaker