NEIN NEIN NEIN gehören ganz gewiss zu den beachtlichsten deutschen Bands der vergangenen zwei Jahre. Plötzlich waren sie da und zeigen seitdem unaufhaltsam Präsenz - sei es durch permanentes Touren als auch durch regelmäßiges Veröffentlichen von Tonträgern.
Nach Erscheinen des ersten Albums "Deine Szene ist ein Zombie" und einer gemeinsamen Split-LP/CD mit den KAPUT KRAUTS unter dem Titel "Bombing Your Kleinstadt", folgt nun "Endstation Bullshit" in Form einer Maxi-CD oder wahlweise - für den Hörer, der noch über ein Bewusstsein für Erlesenheit gegenüber wertzuschätzender Musik verfügt - auch als 7"-Vinyl.
NEIN NEIN NEIN überzeugen nach wie vor durch musikalische Versiertheit: Sechs Songs, die neben dezenter Vertracktheit ebenso über ausreichend Eingängigkeit verfügen, zwischen gemächlichem Midtempo und rasant-wütendem Vollgas variieren und somit auf Wohlgefallen treffen.
Die kritischen Texte und dazugehörigen Linernotes von Sänger Michi sprechen dabei weiterhin eine deutliche, ungeschminkte, schonungslose Sprache. Auch wenn sich, aufgrund von Befangen- und Verlegenheit, beinahe jeder davor ziert, einen alles umfassenden Sinngehalt von "Punk" zu definieren, so sollte doch zumindest folgender Aspekt als Grundlage verstanden bleiben: Wer Brechreiz hervorruft, der bekommt auch die Kotze ab.
Maßregelt es als Arroganz, verpönt es als Verbitterung, schimpft es als Blasiertheit. Stattdessen darf es aber auch als Courage zum Maulaufreißen gegenüber Ignoranz, Einfältigkeit und mangelnder Aufrichtigkeit bestärkt werden.
Jedenfalls sollte klar sein: Wer letztere Auslegung zu NEIN NEIN NEIN nicht teilt, der steht unter Verdacht, selbst Kotze abbekommen zu haben. (8)
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und
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