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MÖGLICHE GESCHICHTEN

Neil Gaiman, Mark Buckingham

Die hohe Kunst der Graphic Novel beruht darauf, dass exzellente Schreiber auf Zeichner treffen, die das Wesentliche in Wort und Bild perfekt einfangen. Ich liebe die Geschichten von Neil Gaiman, der auch so gute Bücher schreibt, weil er einen angenehmen leichten Schuss hat. Die Kollaboration mit Mark Buckingham ist eines dieser glücklichen Aufeinandertreffen, denn der klare grafische Strich passt wunderbar zu den vier Geschichten plus Prolog, die in einem ehemaligen Londoner Club zusammenlaufen. Unaufgeregte, subtile Storys mit Tiefgang, die einen als ehemaligen Leser der „Gespenster Geschichten“ ein wenig zurückbeamen, obwohl das damals alles nicht wirklich dasselbe Level hatte. Aber der Thrill von damals ist wieder da, und genau das fühlt sich gut an, weil es einen Nerv trifft. Ein Typ mit einer seltsamen Krankheit, ein Fotograf, der ein altersloses Modell sucht, eine Geschichte um ein verlassenes Anwesen und eine Story vom Füttern und Essen, die in der erwähnten Comicreihe aus den Siebzigern wahrscheinlich mit einem Ghoul umgesetzt worden wäre. Sehr cooles Feature ist das Glossar. Exzellent!