In den frühen 2000ern war Metalcore noch durchaus spannende Musik und nicht dieses mit überproduzierten Mosh-Gitarren unterlegte Boygroup-Gejaule, das heutzutage darunter verstanden wird. Zu jener Zeit erschienen die Münsteraner NEAERA mit ihrem Debütalbum „The Rising Tide Of Oblivion“ auf der Bildfläche und konnten mit dem darauf gebotenen Mix aus melodischem Death Metal und Hardcore-Wucht auf Anhieb überzeugen. Auch spätere Releases der Band waren stets von überdurchschnittlicher Qualität, insbesondere, weil immer eine gesunde Balance der enthaltenen musikalischen Elemente beibehalten wurde. Nachdem es eine Weile etwas ruhiger um die zwischenzeitlich sogar aufgelöste Band wurde, lässt es das Quintett nun vier Jahre nach dem selbstbetitelten Comeback-Werk auf dem achten Album „All Is Dust“ wieder ordentlich krachen. Die Platte ist ein sprudelnder Quell fantastischer Ideen, bietet die gewohnte Mixtur aus Melodic-Death-Metal-Geballer und (inzwischen etwas in den Hintergrund gerückten) Hardcore-Stampf und lässt auch die zuletzt bei Frontmann Benny Hilleke und Co. beliebt gewordenen Black-Metal-Elemente nicht außen vor. Die Wechsel aus unnachgiebiger Härte und Melodien zeugen von einer Band, die es verstanden hat, ihre alten Stärken ins Hier und Jetzt zu transportieren, und noch immer dazu in der Lage ist, spannende Songs zu schreiben. Wenn Metalcore, dann doch bitte genau so!
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