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NAUSEA

Cybergod/Lie Cycle

Angesichts dieses Rereleases machte ich gerade einen kleinen Ausflug in die ferne Ox-Vergangenheit ... In Ox #6 von 1990 hatten wir ein Interview mit NAUSEA (1985-1992), die damals gerade auf Deutschlandtour gewesen waren. Ich erinnere mich dunkel an ein Konzert in einem Dorfjugendzentrum bei Nördlingen ... Eine Ausgabe später berichte ich von unserer ersten USA-Rundreise, in deren Kontext wir in New York unterkamen bei Neil von Squat Or Rot Records, der auch Konzerte im legendären ABC No Rio-Squat veranstaltete. Seine WG war so was wie die Crustpunk-Zentrale von NYC, Chris Boarts kam da unter, und Neil war damals auch bei NAUSEA. Und bei JESUS CHRUST. Im Detail verschwimmt da etwas die Erinnerung, jedenfalls waren NAUSEA, deren erstes und einziges Album „Extinction“ 1990 auf Profane Existence erschien, in der Ox-Frühzeit sehr präsent im Heft. Sie stellten den Gegenentwurf dar zum cleanen Krishna-Hardcore aus NYC, der damals boomte (siehe Interview in Ox #6), Sängerin Amy war damals mit Roger von AGNOSTIC FRONT liiert, was angesichts des schlechten Rufs, den AF seinerzeit in Europa hatten, auch sehr interessant war. Mit „Cybergod“ (Allied, 1991) und „Lie Cycle“ (Graven Image, 1992) veröffentlichten NAUSEA nach dem Album noch zwei 7“-EPs, von denen letztere in den Neunzigern mal von Skuld nachgepresst wurde. Svart Records aus Finnland hat die Songs der EPs nun im 12“-Format mit 45 rpm gepresst, ordentlich remastert und dadurch mit einem zeitgemäßen Sound versehen, wobei schon die ursprüngliche Produktion von Wharton Tiers, der die Band im Fun City Studio aufgenommen hatte, sehr solide war. Die lesenswerten Texte (Kontext dazu im Ox-Interview von damals) gibt es im Falt-Insert. Top-Rerelease – was ist mit dem Album ...?