ONDT BLOD aus Norwegen hatten bereits mit der EP „Bunnen“ (2014) und dem Album „Finnmark“ aus dem Jahr 2016 auf sich aufmerksam gemacht. „Finnmark“ war ein wildes Debüt, als Grundlage diente Metal à la KVELERTAK, angereichert mit Rock, Punk und Pop.
Auf „Natur“ treibt es die Band in puncto „Wildheit“ auf die Spitze, der eigenwillige Grundsound bleibt bestehen. Da startet der Titelsong als wilde Doom-Peitsche, um bereits nach wenigen Sekunden das Tempo abrupt herauszunehmen und dann in einen wunderbaren, harmonischen Chorus zu münden.
„Andre liv“ ist ein hochmelodischer Rocksong mit besten Punkrock-Elementen. „Start han opp“ geht als Blaupause des Openers durch – brachialer Gesang, fiese Riffs, aber dann geht plötzlich die Sonne auf, krabbelt einem die Arme hoch und am Nacken wieder runter.
So geht es munter weiter, nebenbei wird mit „Store ord“ noch der heimliche Hit des Albums eingestreut, zum Luftholen bleibt kaum Zeit. Diese kann man sich bei „Nar sirenan dor“ und „Storma“ nehmen, welche geradezu new-wavig daherkommen, angereichert mit kurzen Synthi- und Saxophon-Einschüben sowie sphärischen Parts.
Ich bin mir sicher: ONDT BLOD werden entweder geliebt oder gehasst. Dazwischen geht irgendwie nichts, zu extrem und schwer greifbar agiert das Quintett aus dem hohen Norden. Ich liebe sie.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Wolfram Hanke
© by Fuze - Ausgabe #69 April/Mai 2018 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Stephan Zahni Müller