ZUCKERFISCH ... AUF DIE HAND

Naomi Fearn

Hasen, die treue Haustiere sind und sprechen können? Ein Buch, in dem keine süßen Fische vorkommen, wie im Titel versprochen? Wer denkt sich so was aus? Nur Schwaben wie Naomi Fearn? Was war da im Stuttgarter Trinkwasser, um auf solche Ideen zu kommen? Wenn Comics mit sprechenden Kuscheltigern ein weltweiter Erfolg sind, dann ist einer über eine junge Frau, die mit ihren zwei sprechenden schnuckeligen Hasen Alltagsabenteuer zwischen Beziehung, Älterwerden und Kulturschockattacke auf Reisen meistert, total legitim.

Ursprünglich als Strips in der Stuttgarter Zeitung erschienen, sind aus der kuscheligen Frau-und-Hasen-Freunde-Konstellation, die die Basis für die „Zuckerfisch“-Alben bildet, schon 5 Bände erwachsen.

Ohne allerdings ganz erwachsen zu werden. Und, um mal eine alte ausgelatschte Floskel in diese Rezension einfließen zu lassen: Der Erfolg gibt der Autorin recht. Die Strips sind gut gezeichnet, wenn auch manchmal fast Sailor-Moon-mäßig, und die Stories ideenreich und meist wunderbar aus dem Leben gegriffen – wenn das seltsame Trio nicht gerade unter der Küchenspüle den Eingang in ein seltsames Wunderland findet.

Wer sich schon dreimal durch sein Calvin & Hobbes-Gesamtwerk durchgeschmunzelt hat, sollte mal einen Blick auf die Zuckerfisch-Comics werfen. Comic-Nerds dürfte der Naomi Fearn eh schon bekannt sein – dem Rest der Welt hoffentlich bald auch.