"We don't march together, we die alone" - der Bergkamm auf dem Cover des sechsten Albums von NAKED LUNCH illustriert den langen, steinigen und verzweifelten Weg, den die Band seit ihrem Debüt von 1991, nach Verlust des Schlagzeugers, der Trennung von der Plattenfirma und der mühevollen Rückkehr mit dem eindringlichem "Songs For The Exhausted" 2004 bis zu ihrem aktuellem Werk gegangen ist.
Und irgendwie ist Louisville genau das richtige Label für die Klagenfurter, ist Patrick Wagner doch auch so einer, der in den 90ern im Post-Grunge/Noiserock begonnen hat und irgendwann nach der Trennung von Kitty-Yo und Universal (und der Auflösung von SURROGAT?) wieder im Indie gestrandet ist, der beharrlich seinen Weg geht, jetzt halt zusammen mit dem Quartett NAKED LUNCH (Produzent Olaf Opal wurde irgendwann einfach festes Bandmitglied).
Bei allen Rückschlägen und aller spürbaren Verzweiflung, die bereits "Songs For The Exhausted" zu einem Meisterwerk machten, ist NAKED LUNCH eine Band, die sich beharrlich weiterentwickelt hat, die ebenso wie NOTWIST als laute Gitarrenband angefangen hat und nun bei der Suche nach dem perfektem, doch leisen Popsong noch lange nicht am Ende angekommen ist, auch wenn man bei "This Atom Hearts Of Ours" ein ums andere Mal den Eindruck hat, dass sie den perfekten Popsong endlich gefunden haben.
Denn so ruhig und in sich gekehrt die Songs wirken, die BEATLES haben nur wenige bessere Melodien vorzuweisen, als das, was NAKED LUNCH in diesen zehn Songs bieten: "We don't need entertainment, we entertain ourselves" (38:48) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Julia Brummert
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Elmar Salmutter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Julia Brummert
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Chris Wilpert