Im Rückblick auf das letzte Jahrzehnt und dessen Register an Bands aus der Schnittmenge von Garage-Pop und Wave-Punk Marke Eigenbau, wie sie vornehmlich von P.Trash und Co. geschmäcklerisch und mit Herzblut lanciert wurden, sind GLOW KIT sicherlich einer dieser Perlen, die unberechtigt unter dem Radar schwirrten.
Auch „Naive Antlers“ erinnert wieder an ihre Großartigkeit: zwölf kurz gehaltene Eruptionen aus Riffs, mehrschichtigen und vor Hooks triefender Vocal-Harmonien und einer robusten Vintage-Produktion.
Kraftvolle Kompositionen, die zu kernig sind, um als Pop gelabelt werden zu können, gleichermaßen aber zu sonnendurchflutet, um die Abstempelung als Garage zu rechtfertigen. Mit Buzzsaw-Gitarren nach Gusto von NERVOUS PATTERNS, LOVER! oder Rick Cook schreiben GLOW KIT von der Bettkante Son gs mit Bubblegum-Harmonien im Stil von Katz/Kasenetz und stecken diese in Sound-Korsett von Jay Retard der Matador-Ära – beschreiten also Klanglandschaften, in denen eine unverhohlene Schwermut mit einem unterkühlten Pop-Appeal gekreuzt wird, der sich eben nicht nur mit quirligen Wave-Elementen bewaffnet, sondern auch den einen oder andere Greg Sage-Gedächtnis Doom-Pop-Cracker zündet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Dirk Klotzbach