Ich bin selten sprachlos, aber hier fehlen mir beinahe die Worte. Insofern lasse ich den hinter DEAD RAVEN CHOIR steckenden, aus Polen stammenden, aber in den USA lebenden D. Smolken sein Konzept selbst erklären: "DEAD RAVEN CHOIR is a horrid blight upon black metal and does great damage to credible black metal artists everywhere.
Or perhaps it's keeping black metal alive and interesting. DEAD RAVEN CHOIR doesn't care which it is, just plays black metal covers of country and folk songs." So weit die Theorie. In der Praxis sieht das so aus, dass Smolken, der übrigens noch als WOLFMANGLER aktiv ist, sich für "My Firstborn Will Surely Be Blind" zehn Songs von Künstlern wie Townes van Zandt, Neko Case, Kazuki Tomokawa oder Stan Rogers geschnappt und diese nur mit Schlagzeug und E- sowie Akustik-Bass instrumentiert ("metal sounds better without guitars") in recht eigene "Black Metal"-Interpretationen verwandelt hat; aufgenommen mit einem Equipment, das weniger gekostet haben dürfte, als der Betrag, den man für diese Platte hinlegen muss ("a polish stereo microphone from the 1970s [...] headphones of roughly the same age [...] PC speakers that I got for free").
Das Ganze klingt dann auch entsprechend trashig, ist dabei aber nicht uncharmant und zum Teil sogar richtig gut, gerade weil sich Smolken auch nicht so ernst nimmt. Man sollte das hier aber schon selbst gehört haben, um es nachvollziehen zu können, erläuternde Worte oder gar eine Bewertung sind dazu kaum denkbar: Genial oder vollkommen gaga, entscheiden Sie bitte selbst.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und André Bohnensack