CIRCLE JERKS

My Career As A Jerk

Keith Morris, der Zausel mit den langen Dreadlocks, der bei OFF! singt, ist schon eine Weile länger im Geschäft. Die Zeit als Sänger von BLACK FLAG war nur eine kurze Phase in den Siebzigern, dann kamen die CIRCLE JERKS, die von 1979 bis 1990, von 1994 bis 1995 und nochmal von 2001 bis 2010 aktiv waren.

„Legends are based on their absence. No wonder the CIRCLE JERKS have legendary status“ sagt Zander Schloss, der einst für sie Bass spielte und mit diesem Satz begründet, warum es für die Band besser ist, nicht permanent im Geschäft zu sein wie BAD RELIGION – die andere Band von Gitarrist Greg Hetson.

Im Ox-Interview zog Morris über Hetson her, dass der keine Zeit habe für die CIRCLE JERKS (was die Gründung von OFF! auslöste), denn er wollte sowohl den Legendenstatus wie eine daueraktive Band.

Die Achterbahnfahrtkarriere der 1979 in Hermosa Beach nahe L.A. gegründeten Band setzt sich damit fort, und dem Filmemacher David Markey (u.a. „1991 The Year Punk Broke“) ist es gelungen, so ziemlich alle noch lebenden Ex-Mitglieder auszugraben und vor der Kamera zu befragen.

Lange Zeit waren die CIRCLE JERKS eine der größten und erfolgreichsten Bands in Kalifornien, sie hatten sogar einen Majordeal, mit „Group Sex“ (1980) und „Wild In The Streets“ (1982) ihre besten Platten aber schon früh in ihrer Karriere aufgenommen.

Markey gelingt es, unterfüttert mit jeder Menge sehr guten Livematerials (u.a. von Flipside Video) den Aufstieg der Band und die Sprengkraft von Punk in seiner südkalifornischen Variante darzustellen, aber auch seinen Niedergang, der Mitte der Achtziger einsetzte (erst mit NIRVANA und GREEN DAY ging es wieder aufwärts), als Haar-Metal plötzlich das große Ding wurde.

Eine spannende Doku (englisch, ohne UT), gerade auch, weil die Spannungen in der Band so gut herausgearbeitet werden.