Macht es Sinn ein Jahr nach Erscheinen einen Tonträger noch anzupreisen, bis dahin sind doch schon wieder Tausende neue auf dem Markt? Rhetorische Frage, richtig. Denn dieses Album der beiden Luxemburger Bands, bei denen es auch personelle Überschneidungen gibt (ich würde sogar auf den Gesang tippen), ist auf jeden Fall hörenswert, entwickeln beide Bands doch eine Spielart des Screamo, die nicht nur auf die Formel "schneller plus frickeliger gleich emotionaler" setzt, sondern deren Songs einfach das Gefühl vermitteln, sie müssen so klingen, weil sie nur so richtig sind.
Statt aufgesetzter Emotion setzen beide Bands auf echte, statt ermüdendem Instrumentalgewichse sind die Lieder zwar durch und durch strukturiert (und natürlich auch entsprechend musikalisch versiert), doch klingen sie immer noch wie aus dem Bauch heraus.
Während TCATEOTR manchmal auch einen Gang zurück schalten, mehr auf Atmosphäre (aber ohne Längen!) setzen, gehen MOTB die Sache noch ein Stück härter an und haben aber auch ein beeindruckendes Instrumentalstück im Programm.
Sehr abwechslungsreich ist in beiden Fällen auch der Gesang, der so wie der Sound von PAVEMENT bis BLOOD BROTHERS reicht. (34:40) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Chris Wilpert