Der Heavy Metal ist zurückgekehrt in die deutschen Haushalte. Als wäre es nie anders gewesen konsumieren trendbewusste Jugendliche HAMMERFALL, während MANOWAR praktisch durch jede Late-Night-Talkshow tingeln, die etwas auf sich hält.
Und weil sich der Hype nicht nur auf hierzulande beschränkt, tauchen auch sonst Gestalten aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern auf, mit denen man vorerst nicht unbedingt wieder gerechnet hätte.
So geschehen auch mit Ralf Gyllenhammar, seines Zeichens ehemaliger Sänger der glücklosen skandinavischen Heavyrocker B-THONG. Nach einer EP im letzten Jahr steht jetzt der erste Longplayer seiner neuen Formation MUSTASCH in den Läden, und die Wiedersehensfreude ist ganz meinerseits.
Denn was B-THONG damals gelang, darf auch zu den Stärken von "Above all" gezählt werden: Die Mischung aus Hardrock, Metal, Stonerrock-Elementen und eine Prise rotzigen Punk explodiert in einem Hitfeuerwerk, das von Heavy-Freunden der verschiedensten Genres begeistert aufgenommen werden sollte.
MUSTASCH beweisen mit diesen elf Songs, dass sie ein äußerst glückliches Händchen für griffige Melodien haben und diese trotz aller Traditionsverbundenheit in ein zeitgemäßes Gewand zu packen vermögen.
So groovt "Muddy Waters" nicht unähnlich den Landsmännern SPIRITUAL BEGGARS, während man sich im nächsten Moment im Bombast europäischer True-Metal-Kapellen zu suhlen scheint. Glücklicherweise nicht ohne eine gute Portion Ironie - so sammelt man Sympathiepunkte! Das ganze Album atmet dann trotz einer recht modernen Produktion noch den Blues der späten KYUSS: Fertig ist eine der gelungensten Rockscheiben des jungen Jahres.
Und Anhänger aller erwähnten Referenzbands sollten hier unbedingt mal reinhören. (42:11) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Michael Streitberger
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller