Mit den düsteren Glockenschlägen als Intro beginnt „Muss los“ direkt mit passender Friedhofsstimmung, bevor in bester FJØRT- oder CALLEJON-Manier losgeholzt wird. Dabei besitzen die Wiener genug Eigenständigkeit, um sich bereits mit dem ersten Refrain von diesen Assoziation wieder freizuspielen, die Vergleiche seinen nur zur Einordnung des Sounds verstanden. Es ballert, es knallt, es wird gekeift, aber dann auch zum großen Refrain ausgeholt, als hätten sie mal eben bei HEISSKALT in den Proberaum geschielt und sich dort ein paar Gitarreneffekte geklaut. Man merkt, dass alle Musiker hier nicht zum ersten Mal an Songs geschraubt haben. Mitglieder von IMPLORE, VERRAT oder ARMER sind hier mit dabei und die wissen nun einmal, was sie tun. „Muss los“ ist fies, kracht und schiebt an allen Ecken und vor allem an den Kanten. Auch textlich nimmt man keine Gefangenen, es wird auf Deutsch gesungen. Bei allen Metal-Anleihen und Melodiebögen, zieht sich aber auch immer ein crustiger Punkvibe durch die Songs, der GYFTH wohl in allen AZs Tür und Tor öffnen und zu Lieblingen ernennen wird. Und da Bands wie FJØRT eben auch mit ihrem nicht unähnlichen Sound den Weg zu den großen Bühnen und großem Publikum geebnet haben, sollte auch GYFTH da nichts im Weg stehen. Noch ein absoluter Geheimtipp, mal sehen wie lange das noch so bleibt. Lange nicht mehr von einem Debüt so begeistert gewesen wie von „Muss los“! Unbedingt auschecken, wenn man mit den genannten Bands etwas anfangen kann.
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Mauro (GYFTH)
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Dennis Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #176 Oktober/November 2024 und Sebastian Wahle